Gelungener Abschluss des ersten Semesters in Aix-en-Provence: Die Studierenden des 2. Jahres haben, in guter Tradition des Studiengangs, als Fazit des dritten Semesters Referate im Fach „Culture Générale“ (Allgemeinwissen) bei Rainer Gregarek gehalten. Die behandelten Themen waren Geschichtsschreibung, Nation und Terrorismus.
Die Serie der Referate fand am 30. November ihren Abschluss. Mit den Präsentationen wurde die perfekt abgerundet und neue Denkanstöße gegeben: Inwiefern kann die juristische Definition des Terrorismus vom Staat instrumentalisiert werden? „La nation existe-t-elle sans culture commune?“ Kann man eine Parallele zwischen der Geschichtsschreibung über den Nationalsozialismus und der über das Vichy-Regime ziehen? Diesen Fragen sind die Angewandten mit viel Engagement und Nuancen nachgegangen.
Auch Herr Gregarek war zufrieden und honorierte die gute Arbeit mit Croissants und Pains au Chocolat, zur großen Freude aller Angewandten.
Das deutsch-französische Mittelmeer-Forum bietet jedes Jahr eine Bühne für kulturellen Austausch und Reflektionen über die Beziehung der beiden Länder und ihre Rolle in der Welt. So auch dieses Jahr: Zwischen dem 23. und dem 24. November fand, wie in den vergangenen Jahren, ein Treffen rund um Europa und das Mittelmeer mit vielen Experten am Institut de Sciences Politiques Aix-en-Provence statt.
Für unseren Studiengang natürlich ein hochinteressantes Thema. Einige Angewandte nahmen an der Besprechung am runden Tisch zum Thema „Erwartungen und Sichtweisen der Jugend“ teil. Die Beteiligten waren Studenten des IEP, eine Forscherin aus Tunesien, eine Vertreterin des deutsch-französischen Jugendwerks und Mitglieder der Gruppe der Stora-Kommission. Die Stora-Kommission hat zu den Fragen des Algerisch-französischen Erbes und seiner Erinnerung gearbeitet und 2021 Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Wie können tiefere und krisenfeste Beziehungen zwischen der Süd- und der Nordküste des Mittelmeers entstehen? Dieses Thema wurde ausführlich und angeregt diskutiert und Sichtweisen beider Seiten des Mittelmeeres geteilt.
Im Namen aller Angewandten haben Eléa und Florian teilgenommen und ein Referat präsentiert. Sie fügten der Thematik eine deutsche Sichtweise hinzu, mit sehr interessanten Ideen hinsichtlich der deutsch-polnischen Beziehungen. Genau wie Frankreich und Algerien teilen die beiden Länder eine schmerzhafte Geschichte, was ihre heutigen Beziehungen erschwert. Die Studierenden haben einige Initiativen zur Annäherung der Jugend in Deutschland und Polen dargestellt. Auch wenn die deutsch-polnischen und französisch-algerischen Beziehungen nicht eins zu eins vergleichbar sind, gab dieser Ansatz einige interessante Denkanstöße.
Insgesamt war es ein spannender Erfahrungsaustausch. Auch mit dem Publikum wurde am Ende noch angeregt diskutiert. Nach dem runden Tisch fand ein Nachtmittagsimbiss statt, gefolgt von weiteren Veranstaltungen.
„La violence – approches sociologiques, politiques et littéraires“ – so lautete der Titel des diesjährigen „Einführungsseminars“, welches die Studierenden des Jahrgangs 2021 vor deren Aufenthalt in Aix-en-Provence Anfang September 2022 im südfranzösischen Sisteron mitgestalteten.
Das Seminar begann mit einem gemeinsamen Abendessen. An den darauffolgenden zwei Tagen beschäftigten sich die Studierenden zusammen mit den Dozenten Rainer Gregarek vom IEP Aix-en-Provence und Dr. Marcus Obrecht vom Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg mit dem Thema „Gewalt“. Es wurden wichtige Texte aus den Bereichen „Gewalt und Politik“, „Gewalt und Psychologie“ sowie „Gewalt und Anthropologie“ diskutiert. Eine Wanderung und ein Picknick sorgten für den nötigen Ausgleich zwischen intellektueller und körperlicher Anstrengung.
Nachdem das der Vorbereitung der Bachelorarbeit dienende „Rückkehrerseminar“ der Studierenden der Angewandten Politikwissenschaft in den vergangenen zwei Jahren pandemiebedingt in digitaler Form stattfinden musste, erlaubte die sich entspannende Situation in diesem Jahr nun endlich eine Rückkehr zu einer bereits zur Tradition gewordenen Arbeitsstätte.
Im atmosphärischen Kloster Sankt Trudpert im schönen Münstertal, stellten die Studierenden die Entwürfe ihrer Bachelorarbeiten vor und diskutierten diese gemeinsam mit den Leitern des Seminars, Dr. Marcus Obrecht, Dr. Sebastian Jäckle und Rainer Gregarek.
Ebenfalls auf dem Programm stand die – nicht weniger traditionelle – Wanderung durch die umliegenden Landschaften, die für einen angenehmen Ausgleich sorgen konnte.
Für das fünfte Semester des Bachelorstudiums der Angewandten Politikwissenschaft ist vorgesehen, dass die Studierenden ein sechsmonatiges Praktikum bei privaten oder öffentlichen Einrichtungen absolvieren, um einen Einblick in mögliche, zukünftige Berufsfelder zu erlangen.
Über dieses Praktikum fertigen die Studierenden einen Bericht an, den es nach deren Rückkehr vorzustellen – zu „verteidigen“ – gilt.
Zwanzig Personen berichteten so auch in diesem Jahr von ihren Praktika, die etwa in Köln und Berlin, aber auch in Zürich, Brüssel, in Österreich, Marokko und Kolumbien bei öffentlichen Institutionen, privaten Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) stattfanden.
Für ihre Abschlussarbeit im Studiengang „Angewandte Politikwissenschaft“, mit dem Titel „Die Europäisierung der Sammelabschiebung: Delegation einer umstrittenen Praxis“, wurde Sarah Zellner mit einem Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) ausgezeichnet.
Die Preisverleihung fand in diesem Jahr, aufgrund der nach wie vor andauernden Corona-Pandemie, in virtueller Form statt. Das Grußwort hielt der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich, Herr Dr. Hans-Dieter Lucas.
Der Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule ist mit 1.500 Euro dotiert und wird an Absolventinnen und Absolventen der von der DFH geförderten Studiengänge verliehen, die durch außerordentliche fachliche Leistungen in Erscheinung getreten sind. Gefördert wurde der Preis, im Falle von Sarah Zellner, von der ASKO Europa-Stiftung. Frau Zellner ist nach Sigurd Rothe bereits die zweite Studierende unseres Studiengangs, der der Exzellenzpreis zuerkannt worden ist.
Wir gratulieren Frau Zellner zu diesem Erfolg und wünschen ihr für ihren weiteren Werdegang alles Gute!
Digitales Sommersemester, Bachelorarbeit (BA) und kaum gemeinsame Kurse – was tun in einem Studiengang, der normalerweise durch so viel Austausch und Zusammenhalt geprägt ist?
Um das Semester noch einmal gemeinsam Revue passieren zu lassen, haben wir uns deswegen kurz vor Weihnachten online zu einem „Bachelorarbeits-PowerPoint-Karaoke“ getroffen. Jeder Person wurde eine PowerPoint zugelost, anhand derer sie „fachfremd“ eine Bachelorarbeit einer Kommilitonin oder eines Kommilitonen vorstellen musste. Ein paar Studierende aus dem 3. Jahr waren auch mit von der Partie und konnten Inspirationen für ihre eigene BA sammeln.
Im fünten Semester des Bachelorstudiengangs absolvieren die Studierenden ein sechsmonatiges Praktikum. Hierfür zieht es sie nicht nur in das jeweilige Partnerland, Deutschland oder Frankreich, sondern oft auch in deutsch- und französischsprachige Einrichtungen auf der ganzen Welt. In der untenstehnden Weltkarte haben wir die Länder markiert, in denen Studierende der Angewandten Politikwissenschaft Praktika absolviert haben.
Jedes Jahr
im April treffen sich die Studierenden des sechsten Semesters zur Vorbereitung
der Bachelor-Arbeit zum Seminar „Techniken und Methoden wissenschaftlichen
Arbeitens“ im Kloster Sankt Trudpert im Münstertal. Dieses Jahr war jedoch
alles anders.
An ein Seminar mit 30 Personen in einem Raum war aufgrund der Corona-Pandemie nicht zu denken. Um die Studierenden trotzdem bestmöglich bei der Erstellung ihrer Bachelorarbeiten zu unterstützen, musste kurzfristig umgeplant werden:
So wurde die Gelegenheit genutzt, um neue Lehrmethoden auszuprobieren. Statt im Seminarraum wurde sich auf einer Onlineplattform getroffen, um die Arbeitsentwürfe zur ersten großen Abschlussarbeit zu erarbeiten und zu diskutieren. Auch wenn die neue Lernatmosphäre zu Beginn noch etwas ungewohnt war, kam nach und nach ein reger Austausch der Studierenden zustande.
Kein Studienstart ohne Schwarzwaldhütte. Also machten sich auch die neuen Erstis der Angewandten Politikwissenschaft am ersten Adventswochenende (29.11-01.12.19) zum Senklerhof, Richtung Sankt Märgen auf. Mit im Gepäck: kuschelige Kleidung, ausgefeilte Präsentationen, Karten und andere Spiele, Essen, Trinken und die beste deutsch-französische Musik. Damit waren wir bestens ausgestattet für ein nebeliges, kaltes (aber leider schneefreies) Wochenende, an dem viel Zeit für inhaltliche Arbeit zum Thema „Theorien der Gerechtigkeit“ eingeplant war, an dem aber auch genug Freizeit war, um uns (noch) besser kennenzulernen.
Nachdem wir Zug- und Busfahrt sowie einen kurzen Marsch durch den Schwarzwald hinter uns hatten, wurden wir von den „4A“ (4ème année oder 7. Semester) und Lennart, Studiengangkoordinator, herzlich in Empfang genommen. Einmal die Zimmer bezogen starteten wir sofort mit dem Kochen (Selbstverpflegung natürlich), sodass wir für eine erste thematische Einführung der 4A gestärkt waren. Wie wichtig die Vorstellung von Gerechtigkeit in unserem Studium ist, kann man sich vorstellen. Doch was man darunter versteht wird wohl nie in einem einzigen Satz zusammengefasst werden können. Daher lohnt es sich für angehende PoWis, sich zu Beginn des Studiums intensiv damit auseinanderzusetzen. Sogar so intensiv, dass nach einer freien Abendgestaltung mit guter Laune, Glühwein, lauter Musik und einem 18. Geburtstag, keine Zeit für gemütliches Ausschlafen war. Wir mussten am Samstag früh raus, damit auch ja keine Theorie der Gerechtigkeit zu kurz kommt. So saßen wir von 09:30 bis 15 Uhr (mit köstlichem Mittagessen zwischendurch) erst mehr, dann vielleicht etwas weniger aufmerksam gemeinsam beisammen und hörten uns Referate an. Als diese dann vorbei waren gingen wir unserem Bewegungsdrang nach und spazierten eine Runde auf einer (beinahe) alpinen Strecke. Mit frischem Sauerstoff versorgt, wurde eine letzte, hitzige Diskussion geführt: wie Gerechtigkeitstheorien auf Migration angewandt werden können, und ob offene Grenzen eine gerechtere Welt schaffen könnten. Nach dem Abendessen wurde dann geschrottwichtelt (am Sonntag war schließlich erster Advent, und konsumkritisch, wie es für PoWi Studis üblich ist), bevor dann nochmal ordentlich gefeiert wurde. Wir hatten es uns schließlich auch verdient. Gemütlich konnten wir am Sonntag packen, essen, putzen und dann wieder Richtung Zivilisation, zurück nach Freiburg fahren. Alle ein bisschen klüger, müder, vor allem aber noch enger zusammengeschweißt als vor dem Wochenende.
Zum Abschluss eines sehr intensiven Jahres an SciencesPo Aix hatte der Jahrgang 2017 unseres Studienganges Angewandte Politikwissenschaft die großartige Möglichkeit, im Rahmen einer Studienreise zwischen dem 3. und 6. Juni 2019 das politische und historische Paris kennenzulernen. Initiiert und organisiert wurde die Reise von unserem Studiengangskoordinator französischer Seite, Rainer Gregarek, welcher seine wertvollen Kontakte zu unserem Vorteil spielen ließ. Auf dem Programm standen Besuche des Conseil d’État, des Conseil constitutionnel (CC) und des Musée national de l’histoire de l‘immigration, sowie Führungen durch den Senat und die Assemblée nationale (AN). Garniert wurden diese Termine durch Gespräche mit der Verfassungsrichterin Nicole Maestracci, der Senatorin der Bouches-du-Rhône Mireille Jouve (Les Indépendants) und dem Abgeordneten und Präsidenten der groupe d’amitié France – Allemagne (AN) Christophe Arend (LREM). Allein durch die spektakuläre Besetzung des CC (u. a. mit Alain Juppé und Laurent Fabius) blieb das Beiwohnen einer individuellen Verfassungsklage (QPC) in besonderer Erinnerung. Die verschiedenen Programmpunkte offenbarten tiefe Einblicke in den politischen Alltag Frankreichs. Abgerundet wurde das Programm durch einen Austausch mit dem bekannten Sozialhistoriker Michel Dreyfus, mit welchem wir u. a. über Antisemitismus in der (französischen) Linke und die Geschichte der französischen Sozialversicherung diskutierten, sowie mit einem Treffen am Seineufer mit Nadia Pantel, der aktuellen SZ-Frankreichkorrespondentin. Natürlich kamen auch die nicht weniger spektakulären musischen Seiten der französischen Hauptstadt nicht zu kurz: Auf ausgedehnten Erkundungstouren durch die Pariser Viertel wie etwa dem Marais, die durch das hohe Tempo unseres passionierten Guides oft kleineren Marathons glichen, kam unsere Gruppe in den Genuss architektonischer und kulinarischer Feinheiten der Weltstadt. Nicht zu vergessen ist das Treffen mit einigen Alumni unseres Studienganges, was zu einem Austausch in ausgelassenem Ambiente führte. Alles in allem war diese Studienreise ein intensives und lehrreiches Eintauchen in eine Momentaufnahme des politischen und kulturellen Zentrums Frankreichs.
Studierende im Gespräch mit der Senatorin der Bouches-du-Rhône Mireille Jouve (Les Indépendants)
Unter dem Titel „Gute Partner“ hat das Online-Magazin der Uni Freiburg dem Studiengang Angewandte Politikwissenschaft einen sehr schönen Artikel gewidmet.
Dieser umfasst eine kurze Vorstellung des Studiengangs, eine Übersicht über Schwerpunkte und Inhalte des Studiums, Informationen zum praktischen Bezug des Studiengangs und eine Aussicht auf die vielfältigen Berufsaussichten. Außerdem kommen der Studiengangkoordinator Marcus Obrecht, Amelie Kircher als Studierende des Studiengangs und Sigurd Rothe als Alumni zu Wort.